Konflikttyp

Konflikt lösen heißt sich selbst verstehen

Konflikttyp

Konflikte gehören zum Leben – ob im beruflichen Umfeld, in der Familie oder im Freundeskreis. Wo unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse oder Werte aufeinandertreffen, entstehen Spannungen. Die Frage ist nicht, ob wir Konflikte erleben, sondern wie wir mit ihnen umgehen.

Jeder Mensch hat dabei einen bevorzugten Stil, der oft unbewusst abläuft

Manche neigen dazu, Konfrontationen direkt anzugehen und sich durchzusetzen, andere suchen lieber den Kompromiss oder vermeiden Streit ganz. Wieder andere richten sich stark nach den Wünschen des Gegenübers oder investieren viel Energie, um eine Lösung zu finden, die für beide Seiten vorteilhaft ist. Das Modell von Kenneth W. Thomas unterscheidet fünf grundlegende Konflikttypen. Es hilft uns, das eigene Reaktionsmuster zu verstehen und bewusst zu reflektieren: Wann ist mein Verhalten hilfreich? Wann könnte ein anderer Umgang erfolgreicher sein? Wer seinen Konflikttyp kennt, kann Konflikte nicht nur besser steuern, sondern auch die Zusammenarbeit konstruktiver gestalten.

Die Konflikttypen im Detail

Durchsetzen
Menschen dieses Typs gehen Konflikte offensiv an. Sie vertreten klar ihre Position und wollen ihre Interessen durchsetzen. Vorteil: Entscheidungen werden schnell getroffen. Nachteil: Die Bedürfnisse anderer können zu kurz kommen, was zu Widerstand führt.

Gemeinsam gewinnen (Kooperation)

Hier steht das Ziel im Vordergrund, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten vorteilhaft ist. Dieser Typ investiert Zeit und Energie in einen offenen Austausch. Stärke: nachhaltige, faire Ergebnisse. Herausforderung: Hoher Aufwand, nicht in jeder Situation praktikabel.

Kompromiss
Dieser Stil sucht nach der Mitte: Beide Seiten geben etwas auf, damit eine Einigung möglich wird. Vorteil: Schnelle, praktikable Lösung. Schwäche: Keine Seite bekommt wirklich das, was sie will – oft nur ein halbes Ergebnis.

Vermeiden
Dieser Typ geht Konflikten lieber aus dem Weg. Das kann sinnvoll sein, wenn es um Kleinigkeiten geht oder die Situation noch nicht reif ist. Problematisch wird es, wenn wichtige Themen ungelöst bleiben und sich Spannungen aufstauen.

Nachgeben
Menschen dieses Typs stellen die Harmonie über ihre eigenen Interessen. Vorteil: Konflikte eskalieren selten, Beziehungen werden geschont. Nachteil: Eigene Bedürfnisse werden unterdrückt, was langfristig Frust erzeugen kann.

Konflikttypen

Warum es wertvoll ist, den eigenen Konflikttyp zu kennen

Wer seinen bevorzugten Konfliktstil kennt, erkennt eigene Stärken und typische Fallen schneller. Das Wissen ermöglicht bewusstes Handeln: Statt automatisch nachzugeben oder sich durchzusetzen, kann man je nach Situation einen passenden Stil wählen. Dies verbessert nicht nur die eigene Konfliktfähigkeit, sondern auch Zusammenarbeit, Teamklima und Beziehungen. Konfliktkompetenz beginnt also mit Selbstkenntnis.

Selbsttest

Möchten Sie wissen, welcher Konflikttyp bei Ihnen dominiert?

Der Selbsttest nach Kenneth W. Thomas zeigt Ihnen Ihr bevorzugtes Muster auf und gibt Impulse, wie Sie Ihren Handlungsspielraum im Konflikt erweitern können. Probieren Sie es aus und entdecken Sie, welche Strategie Sie bislang (meist unbewusst) gewählt haben.

Selbsttest Konflikttyp

Lernen Sie Ihr bevorzugtes Muster bei Konflikten kennen.