Changemanagement
Führungskräfte als Promotoren bei Veränderungsprozessen
Wenn von Change Management gesprochen wird, meinen wir meist das Management von Veränderungen im organisationalen Kontext. Diese Notwendigkeit kann sich z.B. aufgrund eines veränderten Marktumfeldes ableiten oder es werden aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung neue Arbeitsweisen und Prozesse notwendig.
Wandel ist für Unternehmen überlebenswichtig. Nur durch die kontinuierliche Veränderung bleiben Unternehmen wettbewerbsfähig, halten oder verbessern ihre Kundenbindung.
Führungskräften kommen bei solchen Veränderungen eine besondere Rolle zu. Führungskräfte sind die Promotoren bei Change Vorhaben. Ihrer Führungsrolle wird besonders zugeschrieben, dass die Veränderungsprozesse bei der Planung, Initiierung, Realisierung und Stabilisierung unterstützen. Konkret bedeutet das ihre Mitarbeitenden für diese Veränderung zu gewinnen, um letztlich eine effektive Umsetzung einer neuen Arbeits- und Denkweise umzusetzen.
Die Herausforderungen für Führungskräfte
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und darin liegt schon die größte Herausforderung! Menschen folgen Gewohnheiten und Routine. Diese geben Sicherheit, Kontrolle und Stabilität. Außerdem wird für Entscheidungen und Handlungen, die wir gewohnt sind, weniger mentale Energie verbraucht.
Energiesparend ist auch das dominierende menschliche System zur schnellen Problemlösung und Entscheidungsfindung. Etwa 95 % unserer täglichen Entscheidungen und Handlungen treffen wir ganz automatisch und ganz aus unserer gewohnten Routine heraus.
Der sogenannte Endowment-Effekt beschreibt, dass Menschen Veränderungen ablehnen, weil sie das Gefühl haben, dass ihnen etwas genommen wird, das sie besitzen. Umso besser müssen Führungskräfte die geplanten Veränderungen verkaufen.
Nachvollziehbarerweise treffen daher Veränderungen bei Mitarbeitenden in Unternehmen oft auf Widerstand. Das spüren Führungskräfte dann recht schnell. Vermutlich gibt es im Team schon Mitarbeiter, die die (hoffentlich sinnvolle) Veränderung engagiert mittragen. Aber es gibt bei Veränderungen eben auch andere Personengruppen.
Da gibt es die Bremser, die im Veränderungsvorhaben persönliche Risiken sehen. Das könnte z.B. die Reduzierung ihres zukünftigen Einflusses sein, die Angst vor einem persönlichen Scheitern oder eine mögliche erhöhte Arbeitsbelastung.
Oder die Führungskräfte treffen auf Skeptiker, die zwar grundsätzlich offen für die Veränderung sind, aber noch sachliche Bedenken und Zweifel haben.
Und da könnte es noch den harten Kern destruktiver Widerständler geben. Aufgrund eines befürchteten Verlusts an Sicherheit oder anderen persönlichen oder sachlichen Vorteilen, lehnen diese die Veränderung nicht nur ab, sondern bekämpfen diese mehr oder weniger offen.
Change Management Coaching
Das Coaching einer Führungskraft mit dem Thema Change Management kann dabei vielseitig sein.
Das könnte zunächst die Reflexion der Rolle und Verantwortung im Veränderungsprozess sein. Hier ist also das Ziel das Bewusstsein der Führungskraft für seine Wirkung auf andere zu erlangen und sein Verhalten im Veränderungsprozess zu schärfen.
Desweiteren könnte die Identifikation von Widerständen oder Hindernissen hilfreich sein. Coaching kann den Klienten unterstützen, die verschiedenen Personengruppen und Dynamiken im Team oder in der Abteilung zu analysieren.
Erfolgreiche Veränderungsvorhaben haben immer ein klares Zielbild. Im Change Management Coaching kann die Führungskraft im Austausch mit dem Coach ein klares und realistisches Zielbild für das Veränderungsvorhaben entwickeln und dafür eine zur Unternehmenskultur passende Strategie erarbeiten.
Bei der Einbindung von Bremsern und Skeptikern sowie dem Umgang mit Widerständlern kommt es auf gute Kommunikation an. Typische Kommunikationsthemen wie Zielbild, Nutzen für die Beteiligten und Zeitschiene müssen transparent und vertrauensvoll kommmuniziert werden. Im Coaching können daher passende Gesprächstechniken sowie mögliche Konfliktlösungsstrategien erarbeitet werden.
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